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Vitamin-Infusionen

Vitamin C Infusion, Vitamintherapie

Vitamin-C-Hochdosisinfusion

Therapeutischer Einsatz von Vitamin C in Immunologie, Schmerzmedizin und Regeneration

Vitamin C (L-Ascorbinsäure) ist ein essentielles, wasserlösliches Vitamin mit starker antioxidativer Wirkung. Es übernimmt eine Schlüsselrolle im zellulären Redoxsystem, unterstützt die Kollagenbildung als Kofaktor wichtiger Enzyme (z. B. Prolyl- und Lysylhydroxylasen), moduliert immunologische Prozesse und trägt wesentlich zur Gewebe- und Zellregeneration bei.

In bestimmten klinischen Situationen kann die Verabreichung von Vitamin C als Hochdosisinfusion sinnvoll sein, da hierbei deutlich höhere Wirkspiegel im Blut erreicht werden als über orale Zufuhr (durch Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel) möglich ist.

Vorteile der intravenösen Applikation

Bei oraler Einnahme ist die Aufnahme von Vitamin C im Darm begrenzt – insbesondere bei höheren Dosen. Die Infusionstherapie hingegen umgeht diese Barriere:

Sie ermöglicht die direkte Aufnahme in den Blutkreislauf und kann therapeutisch wirksame Plasmaspiegel im Millimolbereich erreichen, die für bestimmte entzündungshemmende, immunmodulierende und zellschützende Effekte erforderlich sind.

Auch im Bereich der komplementärmedizinischen Onkologie und innerhalb orthomolekularer Therapiekonzepte wird die Hochdosis-Vitamin-C-Infusion zunehmend eingesetzt.

Orale vs. intravenöse Anwendung – ein pharmakokinetischer Vergleich:

Orale Einnahme:

  • Hohe Bioverfügbarkeit bei Dosen < 200 mg (ca. 70–90 %)

  • Deutlich reduzierte Aufnahme bei > 500 mg aufgrund sättigbarer Transportmechanismen

  • Ab 1 g: Resorption < 5 %, überwiegend renale Ausscheidung

  • Mögliche Nebenwirkungen: Blähungen, Durchfall, gastrointestinale Reizungen

Intravenöse Gabe:

  • 100 % Bioverfügbarkeit durch direkte Zufuhr ins Blut

  • Erreichbare Plasmaspiegel > 10–15 mmol/l (oral < 0,2 mmol/l)

  • Keine Belastung des Magen-Darm-Trakts, kein First-Pass-Effekt

  • Zielgerichtete Anreicherung in entzündlich oder tumorassoziiert verändertem Gewebe

Typische Indikationsbereiche

  • Erhöhter Bedarf: z. B. bei akuten oder chronischen Entzündungen, Infektionen, postoperativen Zuständen oder onkologischen Erkrankungen

  • Malabsorption: z. B. bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, nach gastrointestinalen Operationen oder bei Resorptionsstörungen

  • Gezielte therapeutische Anwendung: z. B. bei Schmerzsyndromen, Long-COVID, Fatigue oder immunologischer Rekonstitution

Auch in der komplementärmedizinischen Onkologie sowie im Rahmen orthomolekularer Therapieansätze findet die intravenöse Hochdosisgabe zunehmend Anwendung.

Klinische Einsatzbereiche

1. Schmerzmedizin & entzündliche Erkrankungen

  • Chronische Schmerzsyndrome (z. B. Fibromyalgie, Myofasziales Schmerzsyndrom, CRPS)

  • Neuropathien (z. B. postherpetisch, chemotherapieinduziert, diabetisch)

  • Unterstützung der postoperativen Regeneration durch antientzündliche und zytoprotektive Effekte

2. Immunologie & Rekonvaleszenz

  • Prävention und Reduktion von Infektanfälligkeit

  • Immunmodulation bei Autoimmunerkrankungen (z. B. rheumatoide Arthritis, Hashimoto-Thyreoiditis)

  • Erholung nach schweren viralen Erkrankungen (z. B. COVID-19, Epstein-Barr-Virus)

3. Energiestoffwechsel & psychisches Gleichgewicht

  • Behandlung von Erschöpfungssyndromen (z. B. Fatigue, Burnout)

  • Verbesserung neurokognitiver Funktionen bei Long-COVID

  • Support bei stressassoziierten oder affektiven Störungen mit erhöhter oxidativer Belastung

Dermatologische & ästhetische Indikationen

1. Hautbild & Anti-Aging

  • Stimulation der Kollagensynthese → verbesserte Hautelastizität und Dermisstruktur

  • Reduktion lichtbedingter Hautalterung durch Neutralisation freier Radikale

  • Stärkung der Hautbarrierefunktion → bessere Feuchtigkeitsbindung, weniger transepidermaler Wasserverlust

2. Wundheilung & Narbenoptimierung

  • Beschleunigte Epithelisierung nach Verletzungen oder Eingriffen

  • Verbesserung der Matrixqualität durch modifizierte Fibroblastenaktivität

  • Günstige Einflussnahme auf Narbenentwicklung bei postoperativen oder postinflammatorischen Veränderungen

3. Revitalisierung & Hautgesundheit

  • Förderung der Mikrozirkulation → potenzieller Nutzen bei Haarausfall

  • Antioxidativer & antiinflammatorischer Effekt bei Akne vulgaris, Rosazea, perioraler Dermatitis

 

​Fazit

Die intravenöse Hochdosistherapie mit Vitamin C ist eine evidenzbasierte, gut verträgliche und vielseitig einsetzbare therapeutische Maßnahme.

 

Insbesondere bei inflammatorischen, immunologisch relevanten oder regenerativen Fragestellungen bietet sie die Möglichkeit, Zielgewebe effektiv zu erreichen und systemische Effekte zu modulieren.

Die Anwendung erfolgt ärztlich kontrolliert und stellt eine sinnvolle Ergänzung zu schulmedizinischen wie auch integrativen Therapiekonzepten dar.

Eine individuelle Indikationsprüfung und Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgt im Rahmen eines persönlichen ärztlichen Beratungsgesprächs.

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Kombinationstherapie mit Vitamin C und Alpha-Liponsäure

Zwei Antioxidantien – starke Wirkung für Nerven, Stoffwechsel und Zellen

Vitamin C (auch L-Ascorbinsäure genannt) und Alpha-Liponsäure (ALA) sind zwei natürliche Substanzen, die als Antioxidantien wirken.

Das heißt: Sie schützen unsere Zellen vor schädlichen Einflüssen wie freien Radikalen. In der Medizin werden sie als ergänzende Behandlung bei vielen chronischen Erkrankungen eingesetzt – besonders dann, wenn Zellen unter Stress stehen oder das Nervensystem geschädigt ist. In Kombination verstärken sich beide Stoffe gegenseitig, was die Wirkung noch verbessert.

Warum diese Kombination so wirksam ist

1. Stärkere Wirkung durch Zusammenarbeit: Alpha-Liponsäure kann das verbrauchte Vitamin C im Körper wieder aktiv machen. Dadurch bleibt die Schutzwirkung von Vitamin C länger erhalten.

2. Schutz in allen Zellbereichen: Vitamin C wirkt in wasserreichen Bereichen wie dem Zellplasma. Alpha-Liponsäure wirkt zusätzlich auch in fettigen Zellbestandteilen, zum Beispiel in den Zellmembranen oder Mitochondrien. So sind alle Bereiche der Zelle gut geschützt.

3. Schutz für die Nerven: Nervenzellen sind besonders anfällig für Schäden durch oxidativen Stress. Die Kombination hilft, beschädigte Nervenfasern zu regenerieren, Entzündungen zu bremsen und Beschwerden wie Kribbeln oder Brennen zu lindern.

4. Besserer Zuckerstoffwechsel: Alpha-Liponsäure sorgt dafür, dass Zellen Zucker (Glukose) besser aufnehmen können. Das hilft Menschen mit Diabetes oder Vorstufen davon.

5. Entzündungshemmende Wirkung: Beide Stoffe können Prozesse im Körper bremsen, die zu chronischen Entzündungen führen – zum Beispiel bei Stoffwechselstörungen oder chronischer Erschöpfung.

Besonders bewährt bei: Diabetischer Polyneuropathie

Die diabetische Polyneuropathie (DPN) ist eine häufige Folgeerkrankung bei langjährigem Diabetes. Dabei werden Nerven – besonders in den Beinen und Füßen – geschädigt. Typische Beschwerden sind Brennen, Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Schmerzen.

Die Kombination aus Vitamin C und Alpha-Liponsäure kann hier helfen:

  • Schmerzen und Missempfindungen lindern

  • Die Reizweiterleitung in den Nerven verbessern

  • Zellen vor weiterem Schaden schützen

  • Die Durchblutung und Sauerstoffversorgung verbessern

  • Die Lebensqualität der Betroffenen steigern

Studien zeigen, dass die Kombination in vielen Fällen besser wirkt als einzelne Substanzen allein.

Weitere Einsatzgebiete

1. Erkrankungen des Nervensystems

  • Nervenschäden durch Chemotherapie: Schutz vor Nebenwirkungen bei bestimmten Krebsmitteln

  • Restless-Legs-Syndrom: Beruhigung der Beine, besserer Schlaf

  • Chronische Schmerzen: z. B. bei Fibromyalgie oder Spannungskopfschmerzen

2. Stoffwechselerkrankungen

  • Typ-2-Diabetes: Schutz vor Folgeschäden, bessere Zuckerregulation

  • Metabolisches Syndrom: Verbesserung von Blutfetten und Insulinempfindlichkeit

  • Insulinresistenz und PCOS: Unterstützung bei gestörtem Hormon- und Energiestoffwechsel

3. Zellschutz und Regeneration

  • Oxidativer Stress: Schutz von DNA, Zellmembran und Enzymen

  • Mitochondrien-Funktion: Bessere Energiegewinnung in den Zellen

  • Wundheilung: Schnellere Heilung nach Operationen oder Verletzungen

  • Long-COVID & Fatigue: Mehr Energie, weniger Entzündungen

Wie wird die Therapie durchgeführt?

Je nach Krankheitsbild kann die Behandlung als Tablette oder Infusion erfolgen. Wenn die Beschwerden stärker sind oder rasch eine Wirkung erzielt werden soll, wird die Infusion bevorzugt. Dabei gelangen die Wirkstoffe direkt ins Blut und können schnell wirken. Die genaue Dosierung und Dauer der Therapie legt die Ärztin oder der Arzt individuell fest. Häufig sind mehrere Sitzungen über 2 bis 4 Wochen vorgesehen.

Fazit

Die Kombination von Vitamin C und Alpha-Liponsäure ist eine moderne, gut verträgliche Zusatztherapie bei vielen Beschwerden – vor allem bei Nervenschäden, Stoffwechselproblemen und Erschöpfungszuständen.

 

Sie kann dazu beitragen:

  • Schmerzen zu lindern

  • Nerven zu schützen und zu regenerieren

  • Den Zucker- und Energiestoffwechsel zu verbessern

  • Entzündungen zu reduzieren

  • Die Lebensqualität spürbar zu steigern

Ich berate Sie gerne persönlich, ob diese Therapieform für Sie infrage kommt.

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Vitamin B-Infusionstherapie 

Die medizinische Bedeutung der B-Vitamine – Physiologie, Mangelzustände und therapeutische Optionen

Die B-Vitamine bilden eine Gruppe essenzieller, wasserlöslicher Mikronährstoffe, die als Cofaktoren oder Substrate in einer Vielzahl zentraler Stoffwechselprozesse wirken. Ihre Funktionen reichen von der mitochondrialen Energieproduktion über die Synthese von Neurotransmittern und Nukleinsäuren bis hin zur Hämatopoese und epigenetischen Regulation.

 

Da die meisten B-Vitamine nicht im Körper gespeichert werden (Ausnahme: Vitamin B12), ist eine kontinuierliche Zufuhr notwendig. Bei erhöhter metabolischer Beanspruchung oder Resorptionsstörungen stellt die intravenöse Substitution eine effektive therapeutische Option dar.

Funktionen und klinische Relevanz einzelner B-Vitamine:

Vitamin B1 (Thiamin)

Funktion: Cofaktor der Pyruvat-Dehydrogenase, α-Ketoglutarat-Dehydrogenase und Transketolase. Essenziell für den Kohlenhydratstoffwechsel und die neuronale Erregungsleitung.

Mangelerscheinungen: Wernicke-Enzephalopathie, Beriberi (neurologisch/kardiovaskulär), Ataxie.

Risikogruppen: Alkoholabhängigkeit, bariatrische Patienten, Diabetiker, parenterale Ernährung ohne Supplementation.

Vitamin B2 (Riboflavin)

Funktion: Vorstufe von FAD und FMN, beteiligt an mitochondrialer Atmungskette, Eisenstoffwechsel und antioxidativen Prozessen.

Mangelerscheinungen: Cheilitis angularis, Glosstitis, seborrhoische Dermatitis, Photophobie.

Besonderheiten: Höherer Bedarf bei Migräne, Schwangerschaft, oxidativem Stress.

Vitamin B3 (Niacin)

Funktion: Bestandteil von NAD/NADP; beteiligt an Redoxreaktionen, DNA-Reparatur, Gefäßfunktion.

Mangelerscheinungen: Pellagra-Trias (Dermatitis, Diarrhö, Demenz).

Therapieeinsatz: Hochdosiert bei Dyslipidämie (Triglycerid- und LDL-Senkung).

Vitamin B5 (Pantothensäure)

Funktion: Bestandteil von Coenzym A; essenziell für Syntheseprozesse von Fettsäuren, Steroidhormonen und Neurotransmittern.

Mangelerscheinungen: Reizbarkeit, Fatigue, Schlafstörungen, vegetative Symptome.

Besonderheiten: Relevanz bei Stressverarbeitung und Nebennierenfunktion.

Vitamin B6 (Pyridoxin)

Funktion: Pyridoxalphosphat als Cofaktor bei Aminosäuretransaminierung, Decarboxylierung und Häm-Synthese; wichtig für Serotonin-, Dopamin- und GABA-Produktion.

Mangelerscheinungen: Depressionen, Polyneuropathie, hypochrome Anämie.

Interaktionen: Isoniazid, Hydralazin, L-Dopa; bei Überdosierung neurotoxisch.

Vitamin B7 (Biotin)

Funktion: Cofaktor für Carboxylasen (z. B. Acetyl-CoA-Carboxylase); Rolle in Gluconeogenese, Lipogenese und Aminosäureabbau.

Mangelerscheinungen: Dermatitis, Alopezie, Muskelschwäche, neuropsychiatrische Symptome.

Besonderheiten: Mangel bei Langzeitantibiose, Antikonvulsiva oder genetischen Defekten.

Vitamin B9 (Folat/Folsäure)

Funktion: Tetrahydrofolat-Derivate notwendig für DNA- und RNA-Synthese, Zellteilung und Homocysteinabbau.

Mangelerscheinungen: Megaloblastäre Anämie, Schleimhautatrophie, fetale Fehlbildungen.

Besonderheiten: Präkonzeptionelle Supplementation zur Prävention von Neuralrohrdefekten.

Vitamin B12 (Cobalamin)

Funktion: Cofaktor der Methionin-Synthase und Methylmalonyl-CoA-Mutase; beteiligt an DNA-Synthese, Myelinsynthese und Hämatopoese.

Mangelerscheinungen: Perniziöse Anämie, Parästhesien, Gangunsicherheit, kognitive Defizite.

Risikogruppen: Veganer:innen, ältere Menschen, Patienten mit atrophischer Gastritis, Malabsorption (z. B. nach Gastrektomie).

Vorteile der intravenösen Substitution

  • Effektive Umgehung intestinaler Resorptionsstörungen (z. B. bei CED, atrophischer Gastritis, nach Magenresektion)

  • Rascher Aufbau therapeutisch relevanter Plasmaspiegel

  • Schnelle Linderung neurologischer Defizite

  • Gute Verträglichkeit, insbesondere bei gastrointestinaler Empfindlichkeit

  • Kombination mit synergistischen Mikronährstoffen möglich (z. B. Vitamin C, Magnesium)

Indikationen für eine B-Vitamin-Infusionstherapie

  • Labordiagnostisch oder klinisch gesicherter Vitamin-B-Mangel

  • Polyneuropathie, Konzentrationsstörungen, kognitive Defizite

  • Chronisch-entzündliche Erkrankungen (CED, Rheuma)

  • Postvirale Syndrome (z. B. Long-COVID), Burn-out, chronisches Fatigue-Syndrom

  • Leistungssport mit erhöhtem Mikronährstoffbedarf

  • Stressassoziierte vegetative Symptome

  • Geriatrische Patient:innen mit Multimorbidität oder Malnutrition

Durchführung und Verträglichkeit

Die Therapie erfolgt unter ärztlicher Kontrolle, angepasst an individuelle Defizite. Nebenwirkungen sind selten und betreffen meist lokale Reaktionen.

Standard: 1–2 Infusionen pro Woche über 3–6 Wochen; bei Bedarf Erhaltungstherapie in längeren Intervallen.

Fazit

Die intravenöse B-Vitamin-Substitution ist ein evidenzbasiertes, sicheres Verfahren zur Behandlung von Mangelzuständen und funktionellen Störungen im neuro-metabolischen Kontext. Insbesondere bei Resorptionsstörungen oder erhöhter Beanspruchung kann sie eine effektive Ergänzung zu konservativen Therapieansätzen darstellen.

 

Ich berate Sie gerne persönlich, ob diese Therapie für Ihre individuelle Situation medizinisch sinnvoll ist.

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